Chronik

Bis in das vorige Jahrhundert hinein gab das Schulwesen Anlass zu vielen Klagen, denn es gab Klassen mit 150, ja, sogar 300 Schülern. Außerdem besuchten viele Kinder die Schule im Sommer gar nicht, so dass etwa die Hälfte aller Konfirmanden weder lesen noch schreiben konnten.


Dann wurde es mit dem Schulwesen in Varel schnell besser, denn das Land Oldenburg führte die Zwangsschule ein. Im Jahr 1846 gab es schon eine Mädchenoberklasse in der Vareler Hauptschule. Das Schulgebäude lag damals im Norden der Kirche, wo jetzt das Küsterhaus steht.
Im Jahre 1856 beschloss der Stadtrat von Varel eine vollständige Trennung der Volksschule nach Knaben und Mädchen. Aber erst 1874 konnte eine Knabenschule in der Windallee (an der Stelle des jetzigen Rathauses) benutzt werden; die Mädchen blieben noch in der alten Schule.
Das Jahr 1875 ist das Geburtsjahr unseres Schulgebäudes. Auf einem Grundstück in der Nähe der Schlosskirche wurde ein neues Schulgebäude mit 6 Klassen errichtet, in dem am 10. Mai 1875 der Unterricht begann.


Im Jahre 1922 wurde der Mittelteil aufgestockt und nach hinten erweitert, um mehr Klassenräume zu gewinnen.
Unsere Schule hat zwei Kriege gut überstanden, doch am 21. Mai 1945 geriet der Dachstuhl in Brand, als kanadische Besatzungstruppen unvorsichtig mit offenem Feuer umgingen. Die Kinder wurden dann im Wechsel vor- und nachmittags in der Knabenschule an der Osterstraße unterrichtet. Von 1949 - 1955 wurden die Schäden beseitigt und der Schulbau zur heutigen Gestalt erweitert.


1961 wurde aus der Mädchenschule Varel eine Volksschule für Jungen und Mädchen.
1962 und 1972 wurden die Bungalows gebaut.
Seit der Fertigstellung der Hauptschule mit Orientierungsstufe in der Arngaster Straße ist die Schule am Schlossplatz eine Grundschule für Schüler bis zur vierten Klasse. Im Jahr 1974 bekam sie einen Schulkindergarten angegliedert.


Zwischen 1995 und 1997 wurde der Altbau modernisiert und für die Erfordernisse einer „Kinderschule“ umgebaut. Die Klassenräume haben zusätzlich „Ecken“ oder Gruppenräume, die Flure können für  den Unterricht mit genutzt werden. Ein  Musikraum und ein Mehrzweckraum (Küche, Werken, Film / Video) wurden eingerichtet und eine neue Farbgestaltung “verjüngte” die Schule.  Im Frühjahr 1997 konnte dann auch der Erweiterungsbau bezogen werden. Die Schule erhielt 3 neue Klassenräume (für die abgerissenen Bungalows), eine Turnhalle und eine Pausenhalle.


Seit 1999/2000 ist unsere Schule Umweltschule in Europa und bemüht sich seitdem in zahlreichen Projekten, den SchülerInnen  einen bewussten Umgang mit der Natur und ihren Ressourcen zu vermitteln. Im Jahr 2000 feierte unsere Grundschule ihr 125 jähriges Bestehen. Seit 2001 ist die Grundschule am Schloßplatz eine verlässliche Grundschule und betreut die Kinder im Anschluss an den Unterricht bis 12.50 Uhr. 2009 stellte die Schule den Antrag zur Einrichtung einer Offenen Ganztagsschule. Mit der Annahme des Antrags Anfang 2010 kam es zu baulichen wie auch pädagogischen Umstrukturierungen unserer Schule. Der Schulkindergarten musste aufgrund von Platzmangel der neu einzurichtenden Mensa weichen und wurde an eine benachbarte Grundschule ausgelagert. Die neueingerichtete Mensa umfasst eine Kapazität von 35 Sitzplätzen (in zwei Schichten können hier täglich 70 Mittagessen ausgegeben werden). An drei Tagen in der Woche haben die SchülerInnen der dritten und vierten Klassen jetzt die Möglichkeit, bis 15.15 Uhr in der Schule zu bleiben. Das Angebot wird gerne genutzt und z. Zt. werden allein an diesen Tagen bis zu 105 Mittagessen ausgegeben. Zur Zeit besuchen 111 Kinder in acht Klassen unsere Schule. 85 % der Drittklässler und 90 % der Viertklässler nutzen das freiwillige Angebot Ganztagsschule. Für die Zukunft wünschen wir uns den Ausbau unserer Offenen Ganztagsschule auch für die ersten und zweiten Klassen und hoffen, dass uns das Land Niedersachsen möglichst bald auch für diese Jahrgänge ein Budget zur Verfügung stellen wird.

Waldwoche